Donnerstag, 29. Oktober 2009

Sinene, Zulu bamphulele Kichin!

Ein kleiner Bericht zu meinem letzten Samstag:

Morgens früh startete in Numbi mein erster Besuch in einem Township. Die Leute waren ja alle so supernett!! Wir waren an sich da, weil die 4 Jungs, die der Jan schon die Woche zuvor besuchen war, uns eingeladen hatten neue tanzschritte zu lernen und Umngcongcota zu essen, aber da war das ganze dorf da. Jetzt nicht wegen uns, aber die Schule, die da ist, in der wir dann auch "geprobt" haben, dient halt eher als Treffpunkt für alle. Da waren dann auch ein "paar" (so ziemlich alle Frauen) da und haben für eine Hochzeit an diesem Wochenende (auf die wir im laufe des Tages auch einfach mal eigeladen wurden, cool oder?!?!?!) geübt haben. Sah richtig toll aus. Haben dann einfach zwischendurch spontan mitgetanzt. Jetzt kann ich nen typischen Swati-Hochzeitstanz :-))) Werd das in Deuschtland einführen. sind dann mit ca 30 Leuten, alle fein in Pärchen über den platz getänzelt :-)




Ach, es gibt so viel zu erzählen!!!! Auf jeden Fall kann ich euch sagen, dass Gumbootdance verdammt anstrengend und dazu noch gut fürs Gehirntraining ist! Wenn man den 4 Rovern dabei zugeschaut hat, sah das echt genial aus. Ich hab mich noch nicht allzu gut geschlagen, aber Übung macht den Meister ;-)Man kann diesen Sport eigentlich nur schwer beschreiben, man muss das gesehen haben. Mal wieder wäre ein Video an dieser Stelle sehr angebracht. Auf jeden Fall läuft das so, dass einer Vortanzt und -singt. Sowas wie "Sinene hat Zulu in der Küche eingesperrt", aber auch einfach nur "Fröhlichkeit!" oder "Schokolade!". Alle hauen sich dann energisch auf die Gumistifel oder klatschen in die Hände etc. Hier ein Foto zu dem Tanz "Kuyadzanza" (ich hoffe das ist richtig, könnt ja raten, was es bedeutet. Es ist einer der oben genannten Schritte.):



Dazu wars sooo warm.... Als wir dann so um halb 5 wieder zurück waren, bin ich direkt eingepennt.

Das Essen war auch gut. Natürlich Papp mit nem grünen Etwas. Dieses Etwas hat auch noch einen Namen wie "Gestampftes". ngcognocgno heißt so viel wie stampstampfstampf (ist echt schwierig auszusprechen, erst so ein nasal-laut und dann noch ein klick hinterher.... Kanns aber ganz gut *stolz*) Das war ein Gemisch aus Kürbisblättern und noch zwei Kraut-Geschichten, die ich nicht kannte (Imbuya und Landzaba, oder so...) War auf jeden fall gut.


Als zweiten gang gabs dann - mist schon wieder das wort vergessen - sone Art Brei aus Bohnen, gepressten Maismehlwürfeln und gemahlenen Erdnüssen. Hat nicht ganz so gut geschmeckt, wie Umngcongcota, aber war mal gut das zu probieren. Als gute Besucher hatten wir dann noch nen Riesentopf Kartoffelsalat mitgebracht, fanden alle 4 total lecker, was hier nicht häufig vorkommt.


Alle waren so gut drauf, ich hab mich da voll wohl gefühlt. Und dann war die Landschaft noch so schön. Mich haben die ganzen Schuppen gar nicht gestört, die haben diese tolle Gegend eigentlich noch perfektioniert, die haben da einfach gut hingepasst, klingt vielleicht komisch, aber den Eindruck hatte ich.



Hab natürlich mich mal wider im Casino spielen traniert. Ich werd besser
:-) Hab auch noch zwei neue Spiele gelernt von zwei kleinen Jungs, die auch da waren. Der eine war richtig cool. ich glaub, das war der kleine Bruder von irgendwem...


 
Herzlichste Grüße an die Heimat!
Für alle Nachfragen: Mir gehts gut und ich freu mich auf die kommende Zeit.

Mittwoch, 21. Oktober 2009

The animals went in two by two, hurray, hurray!


Meine 2 wunderschönen Tage im Kruger Nationalpark: Es gibt so viel Spanndendes zu erzählen!

Das allererste und wichtigste im Krugerpark sind die Impalas. Am Anfang noch spannend, danach eher Beiwerk. Ihnen gebührt an dieser Stelle dennoch eine kleine Erwähnung mit Bild. (wegen des M auf dem Hintern werden sie auch gerne Löwen fast food genannt.)




Das zweit wichtigste, allerdings sehr viel schwieriger zu erreichende, was manch einer in 10 Monaten nicht geschaffen hat, ist das Sichten aller BIG 5.
Auf irgendeine Weise wurden wir an diesem Wochenende vom Glück begleitet, sodass wir sie alle bewundern durften. Eine weitere Zutat für das Erfolgs-Rezept  ist die Geduld...

Für die Unwissenden unter euch stelle ich hier die berühmt berüchtigten fünf vor.
(Für alle vermeintlichen Kenner: Nein, ich meine nicht die fürcherlichen 5.)

1: Ein Tier, welches mittlerweile im Kruger kaum übersehen werden kann, ist der Elefant. Auch hier gilt: Das erste Mal ein Erlebnis, am Ende hält man kaum noch für sie an.


2: Für ihn mussten wir glücklicherweise nicht lange suchen: Der Löwe. Wie der Zufall so wollte, fuhr uns eine Rangerin mit Reisegruppe entgegen, die uns einen Geheimtipp gab. Direkt nahmen wir den kleinen Umweg in Kauf und wurden mite in paar, in der Sonne faulenzenden Welpen + Mama belohnt.



3: In einem ausgetrocknetem Flussbett warteten gleich hunderte von ihnen: die Büffel.
Es war ein sehr beeinruckendes Erlebnis, wie die Herde direkt neben uns vor sich hin graste. Mit einem Foto kaum zu beschreiben, aber dieses hier triffts ganz gut:




4. Am ersten Tag eine Seltenheit, am zweiten Tag, auf unserem Rückweg, begegnete uns immer wieder der ein oder andere Geselle seiner Art: Das Nashorn (wie wir letztednlich herausfanden, spielt es keine Rolle, ob es jetzt ein black oder ein white Rhino ist). Am häufigsten lies sich das schwarze, mit dem breiten Mund blicken:



5: Die Sensation überhaupt, die uns schon von Weitem mit einem haufen Autos den Weg wies, war der Leopard! Auf den ersten Blick war er kaum zu erkennen, aber mit Hilfe eines Fernglases (das zum Glück doch noch ein kleines Plätzchen in meinem Koffer für Südafrika gefunden hatte) haben wir ihn dann doch gefunden. Ungestört von seinem Publikum verzehrte er genüßlich sein Mittagessen: ein Impala.



Da hört es aber nicht auf. In diesem riesigen Park laufen noch wesentlich mehr schöne, lustige, spannende, kleine, große, scheue, zutrauliche..... Tiere rum: Sich lausende Affen (große, kleine, junge, alte), jede Menge Vögel, majestätische Giraffen, ein fettes Krokodil, “buck”s aller Art (bushbuck, redbuck, waterbuck) etc pp.  Meine Favouriten sind und bleiben die Zebras. Und es stimmt: sobald mehrere nebeneinander stehen, kann man nicht mehr sagen, welcher Teil zu welchem Tier gehört.

Einmal wurden wir sogar Zeuge folgender Situation:

Es graste eine Herde Zebras , begleitet von (natürlich) Impalas, an einer Wasserstelle. Hinzu kamen noch ein, zwei Elefanten, als plötzlich drei Löwen auftauchten. Alles brachte sich aufgescheucht in Sicherheit. Passiert ist letztendlich nichts, aber es war trotzdem spannend zu zuschauen.

Bei einer Pause auf einem Granitfelsen (jaja. Felsspat, Quarz und Glimmer lassen mich nie mehr los), wo man auch mal aus dem Auto raus durfte, sprang uns ein ganz verwirrtes etwas entgegen ;-)





Yeehaa!


Schalten sie auch das nächste mal ein, wenn es wieder heißt:
That´s the famous wildlife in South Africa...

Donnerstag, 15. Oktober 2009

If I marry you - would you marry me?










Für welchen Sport legt der vermeintlich einsamste DJ der Welt eine Musik (in diesem Falle House) mit so einem Text auf?



Und für welchen Sport brauch man so ein Schuhwerk? Leider hab ich kein Foto von dem Mädchen mit pinkem T-Shirt, weißem Minirock und hochhackigen (!) Sandalen.



Genau – für Fussball! Dann aber ganz ohne Schuhe, tlw. mit Chucks, manchmal sogar, so auch das besagte Mädchen, mit echten Fussball-Schuhen.


Und schon kommt der Anpfiff mit der Vuvuzela. Ein extrem lautes, aber verdammt cooles Stadiuon-Zubehör.


Gespielt wurde direkt neben dem Mbombela Stadion (Nelspruit) für die WM 2010. Cool mit den Giraffen dran, oder?


Man sollte hier bemerken: Streetsoccer ist nicht gleich Fussball! Es gibt Regeln, wie:

Es muss immer min 2 Mädels pro Team geben. Die Punkte zählen auch nur nach dem ersten „Mädchen-Tor“.
Es bigt keine festen Torwärte.
Sind mehrere Spieler der Meinung, es wurde unfair gespielt, wird einfach nochmal gespielt.
Bei einem Unentschieden stellt sich ein Spieler mit einem Bein in die Mitte des Tors. Die Gegner müssen nun versuchen ein Tor zu erzielen.


Bei dem System, wer wann gegen wen spielt und wer warum im Finale ist, habe ich gar nicht erst vesucht zu verstehen. Ich wusste nur, dass am Ende das Team aus Hazyview, einem neu enstandenen Bezirk in Mpumalanga (Oder war es doch Düsseldorf? s. Trikots) gewonnen hat.



Herzlichen Glückwunsch!

Alle waren erschöpft, hatten aber viel Spaß - egal ob gewonnen oder nicht.
Zum Schluss gab´s dann noch lecker Essen für alle – gegessen wurde natürlich mit der Hand.



Danach waren alle im wahrsten Sinne des Wortes PAPP-satt.

Soweit der Fussball-Beitrag aus dem fernen Süden.
Es war ein schöner Tag und wir fuhren müde zurück zum cottage.

Freitag, 9. Oktober 2009

Allways drive (and look!) on the left side of street.......

Das Ergebnis meiner ersten Arbeitswoche: Ich hab schon ein wenig am Steuer gesessen um mich an den Linksverkehr zu gewöhnen. Klappt an sich ganz gut. Muss beim Abbiegen (Stoppschilder stehen jetzt auch links...) und so noch viel nachdenken, aber an sich gewöhnt man sich schnell an das links fahren. An andere Sachen wiederum nicht. Fahnenschwenker an der Baustelle, Warnblicklicht als Dankeschön, wenn man überholen durfte (und Lichthupe als bitteschön), beim Tanken nicht aussteigen, sondern machen lassen und der VERKEHR!! Wer schon mal im Feierabendverkehr in nem Stau auf der A40 gesteckt hat, meint vielleicht schon so einiges erlebt zu haben, aber das ist gar nichts zu den Straßen hier zwischen 4 und 6 Uhr. Sonst schon fahren die ja alle, als wäre sonst niemand auf der Straße, aber die Rush Hour ist hier unmöglich! Links schneidet dich einer und von rechts kommt ein Taxi, dessen Fahrer einen Fahrgast links neben dir von der Straße aufpicken will. Stau an der Ampel auf ner 5-spurigen, aber 6-spurig befahrenen Straße. Vollbeladene Autos vor dir, wo du denkst: Musste der Kühlschrank denn jetzt unbedingt auch noch oben drauf?!?

Ich fürchte wenn ich die ersten Male in Deutschland wieder fahre, werd ich zum absoluten Verkehrsrowdy.....

Ansonsten war ich recht aktiv. Hab nen Brief an ne Firma verfasst, die Geld für Bäume auf Esangweni (s. Nangu Thina) gespendet hat, mit Bildern und so, hab Regale durch die Gegend gehieft (und dabei ne Staubkur gemacht, da ich das Memory-Regal neu einräumen durfte), weil Nikki (meine Cheffin) ein eigenen Raum als Büro kriegt, hab die kitchenboxes gecheckt, den Parkplatz für den Bolero vermessen (mannomann, Matheunterricht hat scheinbar doch Sinn gemacht, drei Schrägflächen drin....) und heute dann Badges zählen. Klingt im ersten Moment vielleicht ein bisschen trostlos, aber mir reicht das für den Anfang vollkommen! Ich hab was zu tun, werd aber nicht überfordert.

Morgen gehts dann zum Street-Soccer Tournier von den scouts Mpumalanga (kann man mit der Diozösan-Ebene in Deutschland vergleichen). Freu ich mich schon drauf. Kann ich bestimmt auch zwischendurch meine Casino- und Gumbootdanceschritte-Kenntnisse verbessern.

Ist halt wie in Deutschland: Das Leben eines Pfadfinders spielt sich eher am Wochenende ab...

Jetzt habt ihr nen groben Eindruck von meinem Leben hier gewonnen. Freizeit bleibt auch genug (Kino und leckres Essen für ca. 5 Euro, shoppen in der Mall) - keine Sorge. Ist ja aber auch nur die erste Woche, wenn´s grundlegende Veränderungen gibt, werde ich euch davon berichten.

eure etwas müde Maja
heute mal ohne Fotos, sorry

P.S.: Nochmal zu den Ohrwürmern - heute lief ein fürchterliches remake von "die perfekte Welle" auf africaans im Radio..... schrecklich.....

Sonntag, 4. Oktober 2009

Hamba Johnny, That man is a dead man, In the Jungle..........


Mein Sprach- und Erlebnisreise geht weiter. Es liegen 6 Tage rover-summer-workcamp hinter mir. Dementsprechend ließen/lassen wir die Woche heute mit fettem british breakfast, Filmen gucken und einfach nur rumgammeln ausklingen. Bin schon fast zu müde (ngitsiniwe) hier was zu schreiben ;-)
Wie auch immer. Es waren erlebnisreiche Tage von denen ich eine gaaanze Menge erzählen könnte, aber ich versuche mich kurz zu fassen.
Mein Wissen wurde angereichert durch viele neue Vokabeln in SiSwati, die Sprache der Leute hier, bei der ich mich sehr schwer tue.  Man wäre sooo im Vorteil könnte man sie flüssig sprechen....  Aber es bleibt mir ja noch ein wenig Zeit. Vielleicht  komm ich ja wenigstens ein bisschen rein.
Weiterhin habe ich ein ziemlich geniales, aber absolut verwirrtes Kartenspiel gelernt : Casino. Hab´s bis jetzt noch nicht verstanden, aber zumindest einmal ohne Hilfe gewonnen!
Hab alles mögliche zu tun gehabt. Mit den Jungs war ich Bäume Planzen / Steine aus dem Weg kloppen / Äste entrinden..... Und das alles fröhlich singend.... Aber auch bei den Mädels konnte ich einiges über´s Papp-rühren (ja es schmeckt so wie es klingt, aber mit Stew ist´s klasse) Boerwurst anbraten (Jan hat´s als uneheliches Kind zwischen Bratwurst und Krakauer bezeichnet, kommt ganz gut hin, auch hier gilt: an sich gewöhnungsbedürftig, aber richtig gebraten ganz gut) und Tomaten schnibbeln lernen.  Jaja, das mit der Emanzipation scheinen sie hier noch nicht ganz kapiert zu haben. Immerhin wäre die Möglichkeit für beide dagewesen, die jeweils andere Aktivität zu übernehmen, aber die Entscheidung fiel dagegen...
Beim Kanufahren konnte ich dann beweisen, dass der Satz “women will allways be women“ nicht  immer stimmt ;-)
Die besten Momente waren eigentlich am campfire. Es ist wirklich unglaublich. Hier können alle verdammt gut singen und tanzen, man kann gar nicht sagen, was denn jetzt nun besser. Und das für einige Stunden... So ewtas hab ich in nem deutschen SoLa noch nie erlebt. Auch nicht bei Roverlagern, auch wenn da auch die ein oder andere Nacht mit Gitarre spielen und dazu singen verbracht wird.  Ich würde euch jetzt zu gerne ein Video zeigen, aber das würde unsere Kapazitäten sprengen...
Trotzdem aber ein paar Fotos:


So oder so hab ich eine Menge neuer und netter, liebenswerter, aber manchmal auch nerviger Menschen kennengelernt, die ich nicht so schnell vergessen werde (ihre Namen leider schon.....).
So feierte ich auch amüsiert in meinen Geburtstag rein, wobei ich das ein oder andere mal meine Tanzkünste unter Beweis stellen sollte. Zum Glück nicht die Gesangskünste.
Gestern gings dann zurück. Ich hatte Glück, oder Pech (je nachdem, wie man´s sieht), dass das Wetter mies war und ich verschont wurde. Es ist hier nämlich Tradition (ja, ich hab´s auch nicht geglaubt, aber ich habe diverse Beweise bekommen), dass das Geburtstagskind mit ner Mischung aus Mehl, Wasser, Eiern und was sonst noch in nen Kuchen kommt, beschmissen wird, also selbst als Torte geschmückt wird...
Naja hier angekommen war erstmal ausruhen, duschen, kochen und Schwarzwälder-Kirsch-Torte angesagt. Dann gingen wir noch Cocktail schlürfen im Newscafé, nem Edelschuppen, nicht ganz mein Ort, aber war ein schöner Ausklang.
Somit kam ich dorthin, wo ich jetzt bin (s.o.). Mannomann, je mehr ich nachdenke, desto mehr will ich schreiben.... Ich höre lieber erstmal auf....
Salaklahle Mgani.